Allgemeine Informationen zur betrieblichen Altersvorsorge

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Möchtest du dir ein finanzielles Polster für dein Rentenalter aufbauen? Fragst du dich, welche Möglichkeiten dir neben der gesetzlichen Rentenversicherung zur Verfügung stehen, um dich für die Zukunft finanziell abzusichern? In diesem Beitrag erhältst du einen Überblick über die staatlich geförderte betriebliche Altersvorsorge, die dir ermöglicht, Teile deines Gehalts steuerbegünstigt anzusparen.

Die betriebliche Altersvorsorge ist eine Zusatzrente, die über den Arbeitgeber realisiert wird. Sie wird in der Regel über eine sogenannte Entgeltumwandlung finanziert. Du verzichtest dabei auf einen Teil deines Gehalts, den dein Arbeitgeber direkt in deine Altersvorsorge investiert. Darauf haben in Deutschland alle Beschäftigten per Gesetz Anspruch. Ein großer Vorteil dieser Methode besteht darin, dass auf den umgewandelten Gehaltsteil keine Steuern oder Sozialabgaben anfallen. Das ist besonders für Arbeitnehmer:innen mit niedrigem Einkommen attraktiv, da sie hierdurch steuerlich besonders gefördert werden. Zudem ist der Arbeitgeber ab dem Jahr 2022 gesetzlich verpflichtet, mindestens 15 % der Beiträge zu übernehmen (Stand Juli 2023).

Durchführungswege

Es gibt verschiedene Varianten der betrieblichen Altersvorsorge, die sich in ihren Eigenschaften und Vorteilen unterscheiden. Diese sind:
  • Direktzusage oder Pensionszusage: Bei der Direktzusage verpflichtet sich dein Arbeitgeber, dir im Alter eine bestimmte Rente zu zahlen. Die Beiträge werden nicht in einen externen Fonds eingezahlt, sondern direkt vom Unternehmen zurückgelegt. Dies hat den Vorteil, dass du keinen eigenen Vertrag abschließen musst und die Verwaltung komplett vom Unternehmen übernommen wird.
  • Unterstützungskasse: Die Unterstützungskasse ist eine rechtlich selbstständige Einrichtung, die von einem oder mehreren Unternehmen getragen wird. Sie funktioniert ähnlich wie die Direktzusage, mit dem Unterschied, dass die Beiträge in die Unterstützungskasse eingezahlt werden. Im Alter erhältst du dann eine monatliche Rente aus der Unterstützungskasse. Die Zahlungen an die Unterstützungskasse werden vom Arbeitgeber geleistet — finanziert entweder direkt von ihm selbst oder durch Entgeltumwandlung, also von deinem Bruttogehalt.
  • Direktversicherung: Die Direktversicherung ist eine Lebens- oder Rentenversicherung, die dein Arbeitgeber für dich abschließt. Deine Beiträge werden direkt von deinem Bruttogehalt abgezogen und in die Versicherung eingezahlt. Dies hat den Vorteil, dass auf diese Beiträge keine Steuern oder Sozialabgaben anfallen. Im Alter erhältst du dann eine monatliche Rente oder eine einmalige Kapitalauszahlung.
  • Pensionskasse: Eine Pensionskasse ist eine rechtlich selbstständige Einrichtung, die von einem oder mehreren Unternehmen getragen wird. Sie funktioniert ähnlich wie eine Direktversicherung: Deine Beiträge werden direkt von deinem Bruttogehalt in die Pensionskasse eingezahlt und du erhältst im Alter eine monatliche Rente.
  • Pensionsfonds: Ein Pensionsfonds ist eine spezielle Form der betrieblichen Altersvorsorge, die sich durch eine höhere Renditenchance auszeichnet. Dies wird durch eine breitere Anlagestrategie erreicht, die auch risikoreichere Anlagen einschließt. Im Gegenzug besteht jedoch auch ein höheres Risiko für Verluste.
Welcher Durchführungsweg für dich in Frage kommt und was davon von deinem Unternehmen angeboten wird, findest du am besten in einem persönlichen Gespräch mit der entsprechenden Ansprechperson heraus. Hier in der Mediathek findest du zudem externe Anlaufstellen rund um die finanzielle Altersvorsorge, wenn du dich extern beraten und informieren möchtest.

Vorteile der betrieblichen Altersvorsorge

Die betriebliche Altersvorsorge bringt einige Vorteile mit sich. Neben einer zusätzlichen Rente und umfassendem Risikoschutz profitierst du von den bereits erwähnten Steuervorteilen und dem gesetzlich festgeschriebenen Arbeitgeberzuschuss. Je nach Unternehmen kann dieser auch deutlich über den vorgeschriebenen 15 % liegen. Darüber hinaus ist die betriebliche Altersvorsorge flexibel und kann an deine individuellen Bedürfnisse angepasst werden. Die Höhe der Beiträge lässt sich verändern, oder es kann eine Berufsunfähigkeitsversicherung integriert werden. Ein weiterer Pluspunkt ist die sogenannte Portabilität. Das bedeutet, dass du bei einem Arbeitgeberwechsel deine Ansprüche aus der betrieblichen Altersvorsorge zum neuen Arbeitgeber mitnehmen kannst. Auch für Arbeitgeber kann diese Form der Altersvorsorge profitabel sein, da sie eine Möglichkeit bietet, Mitarbeiter:innen langfristig zu binden und oftmals Lohnnebenkosten spart.

Zu beachten

Trotz aller Vorteile musst du bedenken, dass die betriebliche Altersvorsorge auch einige Nachteile mit sich bringen kann. So kann die Gehaltsabgabe zur betrieblichen Altersvorsorge unter Umständen deine späteren Ansprüche auf eine gesetzliche Rente oder Arbeitslosengeld verringern, da diese auf Basis deines reduzierten Bruttoeinkommens berechnet werden. Zudem werden die Auszahlungen aus der betrieblichen Altersvorsorge im Alter vollständig besteuert, wenn auch zu einem dann voraussichtlich niedrigeren Steuersatz. Außerdem ist es in der Regel nicht möglich, vor Erreichen deines Rentenalters auf das angesparte Kapital zuzugreifen. Ein weiteres Risiko besteht, wenn dein Arbeitgeber insolvent geht. Zwar sind Direktzusagen und Leistungen aus Unterstützungskassen durch den Pensionssicherungsverein abgesichert, jedoch besteht diese Absicherung bei Direktversicherungen, Pensionskassen und Pensionsfonds nicht. In diesem Fall könnte es passieren, dass du deine Ansprüche verlierst. Bei einem Arbeitgeberwechsel solltest du außerdem beachten, dass nicht alle Arbeitgeber bereit oder in der Lage sind, bestehende Verträge zur betrieblichen Altersvorsorge zu übernehmen. Daher ist es auch hier ratsam, dies im Voraus zu erfragen.

Die betriebliche Altersvorsorge kann eine wichtige Ergänzung zur gesetzlichen Rente und zur privaten Vorsorge sein. Es ist jedoch wichtig, sie als einen Baustein in einer ganzheitlichen Rentenplanung zu sehen. Bei der Planung deiner Altersvorsorge solltest du deine gesamte finanzielle Situation, deine Risikobereitschaft, deine individuellen Bedürfnisse und Ziele berücksichtigen. Hier in der Mediathek findest du dazu weiterführende Beiträge, die dich bei deiner Planung unterstützen können.
Dieser Artikel wurde von Evermood erstellt und zuletzt am aktualisiert.
Kassel

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