Selbstvertrauen bei Kindern stärken: 4 Übungen

Übung
Fragst du dich, mit welchen Übungen du die Entwicklung eines gesunden Selbstvertrauens deines Kindes unterstützen kannst? Oder suchst du nach spielerischen Wegen, das Selbstvertrauen deines Kindes zu stärken? Im Folgenden findest du 4 einfache Übungen zum Stärken des Selbstvertrauens deines Kindes, die ihr gemeinsam machen und in euren Familienalltag integrieren könnt.
Hinweis: Möchtest du wissen, warum es wichtig ist, ein gesundes Selbstvertrauen aufzubauen oder welche Rolle du als Elternteil hierbei spielst? Dann informiere dich gerne hierzu im separaten Beitrag zu dieser Übung in dieser Mediathek.

Das Stärkenprofil

Ein Stärkenprofil kann deinem Kind dabei helfen, sich selbst über die eigenen Stärken bewusst zu werden und sie sich leicht wieder in Erinnerung zu rufen. Nehmt euch am besten Zeit, um die Stärken deines Kindes gemeinsam zu besprechen und vom Problemfokus zu den Ressourcen deines Kindes zu gelangen. Die folgenden Fragen können dir helfen, mit deinem Kind die eigenen Stärken herauszuarbeiten und ein sogenanntes Stärkenprofil zu erstellen:
  • Was macht mich besonders?
  • Was mache ich gut?
  • Wofür werde ich gelobt?
  • Worauf bin ich stolz?
  • Was macht mich zufrieden?
  • Was tut mir gut, wenn es mir richtig mies geht?
In diesem Profil werden also alle Talente, Fähigkeiten und Interessen – unabhängig von den Äußerlichkeiten – deines Kindes aufgezeichnet und können beispielsweise in Form einer Liste, eines kreativen (Bastel-)Projekts oder eines Tagebuchs visualisiert werden.

Das Stärkentagebuch

Auf die erste Übung lässt sich mit einem Stärkentagebuch aufbauen. In diesem Tagebuch können Kinder täglich, z. B. vor dem Schlafengehen, festhalten, wofür sie sich selbst loben und was sie an sich mögen. Das können beispielsweise die folgenden (kleinen) Ereignisse sein:
  • „Heute habe ich mein Spielzeug geteilt.”
  • „Ich habe einem anderen Kind bei einem Problem geholfen.”
  • „Heute habe ich ein Bild gemalt, das mir richtig gut gefällt.”
Indem dein Kind ein solches Tagebuch führt, lernt es sich selbst zu reflektieren und entwickelt ein Bewusstsein für die eigenen Stärken. Du kannst dein Kind zu dieser Übung ermutigen, indem ihr einen Zeitraum vereinbart, in dem das Stärkentagebuch geführt werden soll und auch darüber sprecht, warum das sinnvoll ist. Wichtig hierbei ist jedoch, dass dein Kind nicht dazu gedrängt wird. Natürlich darfst du es dazu motivieren, aber die Übung sollte freiwillig gemacht werden. Zum Beispiel kannst du sagen: „Ich habe gelesen, dass es total gut sein kann, wenn man ein Stärkentagebuch schreibt, um sich sicherer und stark zu fühlen. Hast du Lust, dass wir das mal für drei Wochen zusammen ausprobieren und schauen, was es bei dir bewirkt?”
Wenn dein Kind mit der Übung einverstanden ist, kannst du es z. B. abends vor dem Schlafengehen an die Durchführung erinnern. Ihr könnt eure Bindung zusätzlich stärken, indem ihr die Übung z. B. jeden Abend gemeinsam macht.

Drei Dinge

Zu einem festen Zeitpunkt am Tag, z. B. zum Mittagessen oder vor dem Schlafengehen, kannst du gemeinsam mit deinem Kind jeweils drei Dinge benennen bzw. sammeln, die ihr aneinander mögt und für die ihr dankbar seid. Ihr könnt diese beispielsweise an einer Pinnwand festhalten, damit ihr euch auch an schwierigen Tagen stets daran erinnert. Es gibt dabei nur eine Regel: Versucht immer wieder, neue Dinge zu nennen und euch nicht zu wiederholen. Ähnlich wie bei den anderen Spielen lernt dein Kind so, welche Dinge an jemandem gut sein können und gleichzeitig Komplimente zu formulieren. Beispielsweise kannst du die Neugier, Empathie oder Freundlichkeit deines Kindes nennen.
Wichtig: Auch bei dieser Übung sollte es nicht vorrangig um Äußerlichkeiten gehen. Einigt euch daher z. B. darauf, dass nur eins von sechs Dingen etwas Äußerliches sein darf.

Kofferpacken

Anders als bei dem altbekannten, klassischen Spiel Ich packe meinen Koffer, werden bei diesem gemeinsamen Spiel Dinge eingepackt, die dein Kind …
  • gut kann,
  • besonders an sich mag
  • oder auf die es stolz ist.
Du dienst hierbei als Elternteil auch als Vorbild und gibst deinem Kind Ideen, wofür es sich mögen kann. Das kann beispielsweise wie folgt klingen: „Ich packe meinen Koffer und packe ein: mein Lächeln, meine Bastelfähigkeit, meinen Humor, …“.

Nun hast du einige spielerische Übungen kennengelernt, die sich leicht in den familiären Alltag einbauen lassen und das Selbstvertrauen deines Kindes stärken. Viel Spaß beim Ausprobieren!
Dieser Artikel wurde von Evermood erstellt und zuletzt am aktualisiert.
Kassel

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