Mit schlechten Tagen umgehen

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Kennst du diese Tage, an denen dir alles unglaublich schwer fällt, dir gefühlt nichts gelingen will und selbst die Dinge, die dir sonst Spaß machen, zu mühsamen Aufgaben werden? Oder an denen du es einfach nicht schaffst, dich zu konzentrieren, deinen Tag zu strukturieren und in dir das Gefühl aufkommt, du würdest allen anderen nur zur Last fallen?
Solche Tage kommen bei jedem Menschen vor, das ist vollkommen normal. Niemand kann jeden Tag gut drauf sein und exakt die gleiche Leistung abrufen. Denn unser Befinden, genauso wie unsere Stimmung und unsere Leistungsfähigkeit, werden durch viele Faktoren beeinflusst. Beispielsweise hast du dich vielleicht über eine Sache so geärgert oder du bist über etwas so besorgt, dass deine Gedanken immer wieder dorthin abschweifen. Oder du hast einfach in der Nacht zuvor sehr schlecht geschlafen. Was auch immer Grund dafür ist, dass du einen schlechten Tag hast: In diesem Beitrag erfährst du, wie du mit solchen Tagen gut umgehen und so das Beste aus dem Tag machen kannst.

Negative Gedanken umwandeln

An schlechten Tagen reagieren wir häufig damit, dass wir uns selbst dafür kritisieren, wie unproduktiv oder nutzlos wir doch heute sind. Vielleicht sagen wir uns sogar, was wir doch für eine Pfeife sind, oder dass wir es besser können sollten. Wie du dir wahrscheinlich vorstellen kannst, ist dieses Verhalten nicht besonders hilfreich. Denn es führt eher dazu, dass es uns noch schlechter geht als ohnehin schon. So machen wir aus einem schlechten Tag einen richtig schlechten.
Hilfreich ist es daher viel eher, wenn du probierst deine Gedanken genau in die umgekehrte Richtung zu lenken – in Richtung eines akzeptierenden und mitfühlenden Umgangs mit dir selbst. Ein dazu passender Erlauber-Satz wäre beispielsweise: „Ich gebe heute und jeden Tag mein Bestmögliches!”

Das Bestmögliche geben

Hinter dem Satz, das Bestmögliche geben zu wollen, steckt weitaus mehr als es vielleicht auf den ersten Blick scheint. Denn was bedeutet es, sich das vorzunehmen? Es bedeutet nicht: „Ich muss perfekt sein und jeden Tag 100 % Leistung abliefern.“ Nein, es bedeutet vielmehr: „Ich gebe das Beste, was in der aktuellen Situation möglich ist. Und das, was ich heute schaffen kann, ist möglicherweise etwas ganz anderes als gestern oder auch morgen.“ Dein Bestmögliches ist also von den äußeren Umständen abhängig. Es wird sich daher immer wieder ändern. Das Ziel ist daher, das Beste zu geben, was unter den gegebenen Umständen und in der aktuellen Situation möglich ist.
Ein paar Beispiele zur Verdeutlichung könnten hier die folgenden sein: Dein Bestmögliches ist anders, wenn du gerade einen Infekt hast und mit Fieber im Bett liegst, als wenn du gesund und ausgeschlafen bist. Denn wenn du morgens mit Fieber aufwachst, ist das Bestmögliche vielleicht lediglich, dich auszuruhen, einen Tee zu machen und deiner Partnerin oder deinem Partner ein paar freundliche Worte zu sagen. Dein Bestmögliches ist jedoch auch schon anders, wenn du mehrere Nächte kaum ein Auge zugedrückt hast, ansonsten aber gesund bist. Und es ist wiederum anders, wenn du gerade so richtig im Flow bist, weil du große Fortschritte mit deinen Aufgaben machst und für deine Arbeit gelobt wurdest.

Nach vorne blicken

Unabhängig davon wie deine individuellen Umstände aussehen, du kannst einfach immer versuchen, dein in diesem Moment Bestmögliches zu tun. Damit hast du auch keinen Grund mehr, dich selbst zu verurteilen, zu bedauern oder gar zu beschimpfen. Die Akzeptanz der Tatsache, dass dein Bestes manchmal von überragender und machmal von geringerer Qualität ist, hilft dir, mitfühlender mit dir selbst umzugehen. Denn an manchen Tagen ist das Beste vielleicht nur ein Zehntel von dem, was du sonst schaffst. Andererseits bist du an anderen Tagen voller Energie und erledigst einen ganzen Berg an Aufgaben.
Diese Gewissheit, dass auch wieder bessere Tage kommen werden, wird dir helfen, die schlechten Tage besser zu überwinden. Sage dir daher: „Okay, heute ist kein guter Tag, aber ich versuche, mein Bestes zu geben. Heute ist das vielleicht 10 % meiner Leistung. Morgen wird es aber bereits anders sein, vielleicht schon wieder 90 %. Egal, wie die Umstände sind, eine Sache kann ich garantiert tun: Ich werde mein Bestes versuchen.“

Diese grundlegende Einstellung wird dir helfen, einfacher durch schlechte Tage zu kommen. Wenn du jedoch feststellst, dass du über einen längeren Zeitraum regelmäßig Tage hast, an denen es dir schlecht geht, solltest du dir professionelle Hilfe suchen. Wende dich hierzu an die hier hinterlegten Ansprechpersonen oder an ein:e Psychotherapeut:in, Psychiater:in oder deine Hausärztin bzw. deinen Hausarzt. Du bist nicht allein!
Dieser Artikel wurde von Evermood erstellt und zuletzt am aktualisiert.
Kassel

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