Artikel: Folgeschwangerschaft: Aufgaben bei Angst & Anspannung

Erlebst du gerade eine Folgeschwangerschaft und fühlst dich unsicher, angespannt, besorgt oder hast Angst vor einem neuen Verlust? Solche Gefühle können in jeder Schwangerschaft vorkommen, doch sie treten besonders dann auf, wenn eine Schwangerschaft auf einen Kindesverlust oder damit zusammenhängende Komplikationen folgt. Hier ist eine fast ständige – wenn auch manchmal nur als schwache Hintergrundmusik laufende – Angst und Unsicherheit während der Schwangerschaft leider keine Seltenheit. Diese Emotionen, wie beispielsweise Angst als Schutzfunktion, haben grundsätzlich auch ihre Daseinsberechtigung. Gleichzeitig erzeugt ein dauerhafter, übermäßiger Anspannungs- und Angstzustand mehr Stress und Unsicherheit – besonders wenn es hierfür keine akuten Gründe, wie z.B. eine momentane Schwangerschaftskomplikation, gibt. Ein solcher Zustand kann dich in eine negative, ungesunde Spirale führen.

Darum ist es beim Aufkommen solcher momentan unbegründeter Gedanken oder (körperlichen) Empfindungen wichtig, gegenzusteuern und dich auf andere, positive Dinge zu konzentrieren, die dir ein Gefühl von Sicherheit und Wohlbefinden geben. Dafür findest du in diesem Beitrag eine Reihe von Tätigkeiten, mit denen du sich anbahnende Angst, negatives Gedankenkreisen oder Sorgen abmildern kannst. Probiere die verschiedenen Strategien aus und lege dir vielleicht sogar deine eigene, persönliche Liste mit Dingen an, die dir in solchen Situationen helfen.

Für geistige Ablenkung sorgen

Wenn deine Gedanken gerade wieder um ein sorgen- oder angstbehaftetes Thema kreisen und du bemerkst, dass du dich unbegründet in sie hineinsteigerst, kannst du deinen Geist wie folgt auf andere Gedanken bringen:

spiele ein Spiel
überlege dir 10 Namen mit F (oder einem anderen Buchstaben)
lies dir hilfreiche Sätze (z.B. positive Affirmationen) durch
löse ein (Kreuzwort-)Rätsel
falte Origami-Figuren oder stricke bzw. häkele etwas
recherchiere intensiv ein nicht-schwangerschaftsbezogenes Thema
sieh dir einen lustigen Film an
tue anderen etwas Gutes

Für körperliche Ablenkung sorgen

Hast du ein bestimmtes körperliches Gefühl, wie z.B. ein Ziepen, welches Angst in dir auslöst, so kann es dir helfen, dich mit einem anderen Körpergefühl abzulenken. Achte dabei ganz bewusst auf die neuen körperlichen Empfindungen, die die Ablenkung bei dir auslösen: Wo spürst du etwas? Wo spürst du mehr, wo dagegen weniger? Fühlt es sich eher warm oder eher kalt an? Wie lange dauert es an? Solche ablenkenden Tätigkeiten können z.B. die folgenden sein:

kaue einen Kaugummi
mache leichte Sportübungen, gehe schwimmen oder spazieren
sprühe dir (Thermal-)Wasser ins Gesicht
drücke Akupressur-Punkte, rolle mit Füßen über Murmeln oder laufe barfuß
umarme dich selbst
massiere dir den Bauch mit Öl ein oder lasse dich massieren
klopfe dir die Gliedmaßen ab

Gefühle & Gedanken teilen

Natürlich kann es in einigen Situationen hilfreich sein, deine Angst, Sorge oder Unsicherheit mit einer anderen Person zu teilen oder zu reflektieren. Die folgenden Möglichkeiten sind hierfür geeignet:

rufe eine Freundin oder einen Freund an
sprich mit dem verlorenen Baby und dem Folgebaby
fülle eine Verhaltensanalyse aus

Wohlfühlatmosphäre schaffen

Um dein Wohlbefinden und deine Entspannung wieder zu fördern, kann es hilfreich sein, wenn du deine Umgebung entsprechend anpasst oder etwas tust, was dir richtig gut tut:

zünde eine Kerze an
höre Musik
nimm ein Entspannungsbad
kuschele dich in eine (flauschige) Decke ein
versprühe deinen Lieblings- oder Wohlfühlduft
mache eine Traumreise oder meditiere

Das waren eine Reihe von Strategien, die dir dabei helfen können, dich zu entspannen und deine Ängste und Unsicherheiten zu beruhigen. Sollte dir z.B. eine bestimmte (körperliche) Empfindung keine Ruhe lassen, kannst du natürlich jederzeit deine ärztliche Ansprechperson kontaktieren. Auch die hier hinterlegten (psychologischen) Ansprechpersonen stehen dir, genau wie die weiteren Inhalte hier in der Mediathek zu diesem Thema, gerne zur Verfügung.