Mit privaten Problemen am Arbeitsplatz umgehen

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Hast du zur Zeit Streit mit deinem Partner, erlebst einen finanziellen Engpass oder fühlst mit einer Freundin mit, die gerade eine schwere Zeit durchmacht? Belastende private Probleme, wie beispielsweise ein Beziehungskonflikt, eine Krankheit in der Familie, ein stark überzogenes Konto oder wechselnde Lebensumstände, kommen im Laufe des Lebens jeder Person vor. Trotzdem können sie einen Menschen psychisch belasten. Häufig gehen private Probleme u.a. mit einer Einschränkung im Arbeitsalltag einher, da es vielen Beschäftigten schwer fällt, Probleme einfach auszublenden. Konzentrationsschwierigkeiten, eine erhöhte Fehleranfälligkeit und andere Erschöpfungssymptome können die Folge solcher (andauernden) Situationen sein.
Um dies zu vermindern und vorzubeugen, erhältst du in diesem Beitrag Unterstützung bei der Entscheidungsfindung, ob du deine privaten Probleme im Arbeitskontext ansprechen solltest oder nicht. Außerdem werden dir hier Wege aufgezeigt, wie du deine private Situation konstruktiv thematisieren kannst.

Die Entscheidung treffen

Private Probleme am Arbeitsplatz zu thematisieren kann einige Vor- und Nachteile haben und sollte daher immer im Einzelfall abgewogen werden. Außerdem lässt sich nicht immer vorhersagen, wie Kolleg:innen und Führungskräfte reagieren. Im schlechtesten Fall kann es zur Stigmatisierung und Diskriminierung kommen, da die Person beispielsweise als weniger belastbar angesehen wird. Auf der anderen Seite führt die bloße Aussprache des Problems oft schon zur Erleichterung auf Seiten der betroffenen Person und hilft so, den damit verbundenen Stress abzubauen. Gleichzeitig kann durch eine offene Kommunikation gegebenenfalls der Arbeitsplatz den aktuellen Bedürfnissen entsprechend angepasst werden - zum Beispiel durch eine Flexibilisierung der Arbeitszeiten oder des Arbeitsortes. Besonders der Führungskraft kann der offene Umgang helfen, damit sie mögliche Veränderungen im Verhalten einordnen und in der Arbeitsplanung berücksichtigen kann.
Wie du merkst, hängt der richtige Weg sehr von deiner individuellen Situation ab. Höre daher zunächst in dich hinein und stelle dir u.a. die folgenden Fragen:
  • Hilft es mir und meiner Situation gerade, das Thema anzusprechen? Womit fühle ich mich am Ende besser?
  • Welche Veränderungen oder Verbesserungen erhoffe ich mir, indem ich meine Situation anspreche?
  • Gibt es eine geeignete Person bei der Arbeit, der ich mein Problem anvertrauen kann?
  • Gab es in der Vergangenheit eine Situation, in der ein:e Kolleg:in ein ähnliches Problem hatte und dies kommuniziert hat? Wie wurde mit dieser Person umgegangen?
  • Habe ich ein Team und eine Führungskraft, die Offenheit schätzen?

Die Entscheidung kommunizieren

Hast du dich entschieden, über dein Problem zu sprechen, dann solltest du selbst entscheiden, wie viel du welcher Person davon preisgeben möchtest. Denn manchmal reicht es schon aus, dein Gegenüber wissen zu lassen, dass es dir momentan privat nicht so gut geht. So können deine Mitmenschen deine negative Stimmung einordnen und sie zum Beispiel nicht auf sich beziehen. In einem solchen Fall kannst du z.B. sagen: „Ich habe momentan private Schwierigkeiten, weswegen ich in letzter Zeit nicht so gut drauf bin. Ich möchte dich aber wissen lassen, dass das nicht an dir liegt”.
Außerdem kann es dir beim Ansprechen deines Problems helfen, deine Situation möglichst sachlich zu schildern und dabei Wichtiges von Unwichtigem zu trennen. Des Weiteren sollte dabei auch deine Erwartungshaltung an dein Gegenüber deutlich werden. Wünschst du dir beispielsweise Unterstützung bei bestimmten Aufgaben oder einfach nur Verständnis dafür, dass du während der nächsten Gespräche mit Kund:innen etwas ruhiger sein wirst? Natürlich kannst du beim Ansprechen deiner Situation deine Führungskraft oder Kolleg:innen ebenfalls nach Ideen oder Unterstützungsmöglichkeiten fragen, um deine privaten Probleme schneller lösen oder besser mit ihnen umgehen zu können.

Nun hast du erfahren, welche Faktoren und Fragen beim Ansprechen deiner schwierigen privaten Situation eine Rolle spielen und wie du sie konstruktiv mit der Person deiner Wahl teilen kannst. Fühlst du dich dennoch weiterhin belastet und möchtest etwas unternehmen, fühlst dich jedoch unwohl dabei, das Problem am Arbeitsplatz zu thematisieren? Dann kann es hilfreich sein, zunächst das Gespräch zu Personen zu suchen, die du nicht täglich bei der Arbeit siehst. Das können beispielsweise deine Freund:innen, Familie oder Bekannte sein, die dir möglicherweise Ratschläge geben oder auch einfach nur zuhören können. Solltest du feststellen, dass dir auch dieser Schritt nicht weitergeholfen hat, kontaktiere gerne die hier angegebenen Ansprechpersonen oder eine externe professionelle Unterstützung.
Dieser Artikel wurde von Evermood erstellt und zuletzt am aktualisiert.
Kassel

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