Mit gesundheitlicher Beeinträchtigung gut arbeiten

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Eine gesundheitliche Beeinträchtigung, wie eine Erkrankung körperlicher oder psychischer Art, kann zu besonderen Herausforderungen am Arbeitsplatz führen. Im Folgenden erfährst du, wie du auch mit einer Beeinträchtigung gut arbeiten kannst, was dir gut tut und dir die Arbeit erleichtert.
Eine Frage steht dabei häufig im Zentrum: Erleichtert mir die Offenlegung meiner Beeinträchtigung die Arbeit? Hierbei sei gesagt: Ob und wieviel du deinem Arbeitgeber preisgeben möchtest, ist deine persönliche Entscheidung und abhängig von vielen unterschiedlichen Faktoren. Grundsätzlich kann ein offener Umgang aber hilfreich sein, da deine Vorgesetzten dich vermutlich besser dabei unterstützen können, eine passende Arbeitsumgebung für dich zu schaffen.

Gestaltung des Arbeitsplatzes

Im ersten Schritt solltest du über deine Arbeitsplatzgestaltung reflektieren. Zu dieser gehört zum einen die konkrete Ausstattung, aber auch, wie du deine Arbeit organisierst. Schaue dir also an, wie dein Arbeitsplatz aufgebaut ist: Benötigst du vielleicht einen anderen Bürostuhl oder einen höhenverstellbaren Schreibtisch? Frage dich aber beispielsweise auch, wie du die Kommunikation zu deinen Kolleg:innen gestalten möchtest. Möchtest du lieber persönlich, telefonisch, per E-Mail oder über eine Chatplattform mit deinem Team kommunizieren? Wenn du das Gefühl hast, dass du besser von zu Hause aus arbeiten kannst und sich dies als eine günstigere Umgebung für dich anbietet, kannst du dich auch über die Homeoffice-Regelungen bei dir im Betrieb informieren.
Vielleicht kannst du manches davon selbst umsetzen oder anschaffen – insbesondere dann, wenn du deine Beeinträchtigung für dich behalten möchtest. Ein Gespräch mit deinem Arbeitgeber bzw. deiner Führungskraft über mögliche Arbeitsplatzanpassungen, in dem du deine Beeinträchtigung offenlegst, kann aber helfen, den Stein ins Rollen zu bringen.

Gestaltung der Arbeitszeiten

Je nachdem welche Symptome mit deiner Beeinträchtigung einhergehen, können bereits kleine Veränderungen der Arbeitszeitgestaltung helfen, mit der Beeinträchtigung besser zu arbeiten – etwa wenn du häufiger unter Müdigkeit oder Erschöpfung leidest. Für eine mögliche Anpassung der Arbeitszeiten musst du deine Beeinträchtigung nicht einmal erwähnen. Wichtig ist, dass du dich informierst, welche Arbeitszeit-Regelungen bei deinem Arbeitgeber im Allgemeinen gelten: Das können Teilzeit- bzw. Vollzeit-Modelle sein, allgemein flexiblere Arbeitszeiten, Gleitzeit mit und ohne Kernarbeitszeit, oder die Ausgestaltung der Pausen. Schaue beispielsweise, zu welchen Zeiten deine Konzentrationsfähigkeit am höchsten ist und wann du am produktivsten arbeiten kannst. Wenn es möglich ist, deine individuelle Arbeitszeit an diese Zeiten anzupassen, profitieren sowohl du als auch dein Arbeitgeber.
Gut ist es auch, die eigenen Rechte zu kennen. So haben alle Arbeitnehmenden grundsätzlich Anspruch auf Teilzeit-Arbeit. Eine Arbeit in Teilzeit hat aber natürlich auch Auswirkungen auf dein Gehalt. Mache dir also Gedanken, was für dich diesbezüglich in Frage kommt und zu deiner aktuellen Lebenssituation passt. Beachte jedoch, dass ein Antrag auf Teilzeit auch abgelehnt werden kann, wenn betriebliche Gründe dagegen sprechen.

Das Gespräch suchen

Manchmal kann es auch dazu kommen, dass eine Arbeitsstelle nur schwer mit der Beeinträchtigung bzw. mit deinen Bedürfnissen zu vereinbaren ist. Wenn du deswegen deine Arbeit nur schwer ausführen kannst, solltest du unbedingt das Gespräch zu deinen Vorgesetzten suchen und gemeinsam überlegen, welche alternativen Möglichkeiten es für beide Seiten gibt. Vielleicht kann dir bereits ein Wechsel innerhalb des Arbeitsbereiches oder in eine andere Abteilung helfen, eine für dich passendere Stelle zu finden.
Neben den Gesprächen mit deinen Vorgesetzten, überlege dir auch, wie offen du mit deinen Kolleg:innen über deine Beeinträchtigung sprechen möchtest – falls du das nicht schon getan hast. Wenn es dir schwer fällt, offen darüber zu sprechen, weihe vielleicht nur einzelne, besonders vertrauenswürdige Kolleg:innen mit ein. Es kann erleichternd sein, mit einer Bezugsperson darüber zu sprechen, wenn es dir nicht gut geht. Tausche dich nach Möglichkeit auch im Privaten über deine Beeinträchtigung aus. Vielen hilft es, sich mit Menschen zu vernetzen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden. Eine entsprechende Anlaufstelle kann zum Beispiel eine Selbsthilfegruppe sein.

Möglicherweise hast du von den genannten Punkten einige entdeckt, die du für dich mitnimmst und als „To-do“ für die Zukunft einplanst. Falls du dir bei dem Thema trotzdem noch weitere Unterstützung wünschst und nicht ins Gespräch mit deiner Führungskraft gehen möchtest, stehen dir die unten angegebenen Ansprechpersonen jederzeit beratend zur Verfügung. Ein persönliches Gespräch kann dabei helfen, noch einmal genauer über deinen individuellen Arbeitsplatz und deine Beeinträchtigung zu reflektieren und herauszufinden, was dir gut tut und dir die Arbeit erleichtert.
Dieser Artikel wurde von Evermood erstellt und zuletzt am aktualisiert.
Kassel

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